Breitensport Berichte

Eine RUNDUM geglückte Bodensee-Wanderfahrt

von Elke Ruther

Das zweite Jahr in Folge stand von Samstag bis Dienstag (25.- 28. August) eine viertägige Oberseeumrundung auf dem Programm. Das Organisations-Trio Conny F., Barbara G. und Margrit H. plante die Fahrt mit den drei gesteuerten Vierern „Stadt Überlingen“,„Wellenreiter“ und „Spetzgart“.
Diese Boote sollten von insgesamt 20 Teilnehmern, einige teilten sich die Strecke im Wechsel, gerudert werden. Luxus war dieses Jahr ein Landdienst, der das Gepäck von Überlingen nach Bregenz transportierte, sodass wir erst ab dort mit vollem Gepäck rudern mussten.

Tag 1: Samstag, den 25. August (0 km)

Nachdem die 15 Teilnehmer für die erste geplante Etappe von Überlingen nach Friedrichshafen motiviert um 7 Uhr am Ruderclub eintrafen, gab es die große Ernüchterung: Wind und Wellen machten einen Start unmöglich. Nach kurzer Diskussion wurde entschieden, erst am nächsten Morgen aufzubrechen und dann je nach Wetterlage über das Ziel der ersten Etappe zu entscheiden.

Tag 2: Sonntag, den 26. August (54 km)

Der Sonntagmorgen überraschte mit Bilderbuchwetter, sodass die 15 Teilnehmer der eigentlich zweiten Etappe die drei Boote startklar machten. Ziel für eine erste Pause war der Minigolfplatz in Immenstaad, wo über das Tagesziel entschieden werden sollte. Bei mystischen Nebelschwaden über dem spiegelglatten See ging es vorbei an Unteruhldingen und Meersburg bis nach Immenstaad. Dort wurde bei Kaffee und mitgebrachtem Vesper gemeinsam besprochen, das optimale Ruderwetter auszunutzen und bis nach Bregenz zu rudern.

Ein Boot musste das letzte Drittel der Strecke mit nur vier Teilnehmern rudern, da eine Teilnehmerin in Langenargen den Rückweg antreten wollte. Da die Gesamtstrecke stolze 54 km Länge hatte, wurde eine weitere Pause in Langenargen eingeplant. So ging es weiter, vorbei an Friedrichshafen, Eriskirch bis hin nach Langenargen, wo wir den Anblick des prächtigen Wahrzeichens des Ortes genießen konnten: das 1866 im maurischen Stil erbaute Schloss Montfort. In einem lauschigen Strandcafé direkt am Bodenseeufer von Langenargen gönnten wir uns kühle Getränke, Kaffee und Kuchen, um für das letzte und sicher anstrengendste Drittel der Strecke gewappnet zu sein.

Anstrengend war es dann auch ab Kressbronn und Lindau bis zum Bregenzer Ruderclub, da die Wellen immer stärker und die Kräfte der Teilnehmer immer schwächer wurden. Letztendlich überwanden wir auch diese Hürde und kamen umso stolzer am Ruderclub Bregenz an, wo auch schon unser Landdienst und „Austausch-Ruderer“ Peter G. mit dem Gepäck auf uns wartete. Aufgrund der anstrengenden langen Tagestour gestaltete sich das Abendprogramm umso kürzer. Nach einem gemeinsamen Abendessen im Biergarten eines italienischen Lokals direkt am Ruderclub, zog es alle Teilnehmer zeitig ins Nachtlager.

Tag 3: Montag, den 27. August (35 km)

Der Montagmorgen empfing alle Teilnehmer mit frischem Wind und noch kühlen Temperaturen. Nach dem Frühstück im Bregenzer Ruderclub ging es los zur nächsten Etappe nach Arbon, inklusive Abstecher in den Alten Rhein. Das Naturschutzgebiet „Rheindelta“, in dem der Rhein in einem weitläufigen Delta in den Bodensee fließt, zählt zur wildesten Region am Bodensee. Wie wild es dort zugehen kann erfuhren wir am eigenen Leib als Wind und starke Wellen aufkamen, gegen die die drei Boote tapfer ankämpfen mussten.

Glücklicherweise legte sich der Wind kurz vor Einfahrt in den Alten Rhein und die Sonne setzte sich durch, sodass alle die Schwimmwesten wieder ein- und die Sonnencreme auspacken konnten. Gemächlich ruderten wir den Alten Rhein entlang und machten an dessen Ufer eine Vesperpause, um danach das letzte Stück über Romanshorn, Rorschach bis nach Arbon durch zu rudern.

In Rorschach konnte man vom Wasser aus einen wunderbaren Blick auf das moderne Gebäude des Würth-Museums sowie auf die aktuell stattfindende Sandskulpturen-Ausstellung werfen. In Arbon empfing uns bereits Heinz, die gute Seele des Arboner Ruderclubs, und half uns die Boote zu versorgen. Der Nachmittag wurde von einigen Teilnehmern für einen Ausflug nach Rorschach genutzt, die anderen Teilnehmer kauften ein und bereiteten das Abendessen vor, sodass pünktlich gegen 19 Uhr leckere Pasta mit Ratatouille verspeist werden konnte. Bei lauen Temperaturen ließen wir den Abend gemütlich am Seeufer ausklingen, einige übernachteten sogar draußen.

Tag 4: Dienstag, den 28. August (36 km)

Am letzten Morgen unserer Tour ging es mit „Austausch-Ruderer“ Heinz an Bord und bei leichtem Wellengang Richtung Altnau los, wo eine Pause eingeplant war. Am idyllischen Schweizer Ufer entlang konnten wir die schönen alten Badehäuschen bewundern und es ging vorbei an den Orten Uttwil, Kesswil über Güttingen bis nach Altnau. Der Ausstieg in Altnau entwickelte sich aufgrund des niedrigen Wasserstands als mühseliges „Schlammtreten“. Dafür war die Vesperpause am Seeufer mit Blick über den langen Altnauer Steg hinüber nach Meersburg umso schöner. Da der See sich ruhig verhielt wurde beschlossen, ihn direkt ab Altnau zu überqueren. Die Seeüberquerung sowie das Vorbeirudern an Meersburg war aufgrund der Schiffswellen wieder etwas unruhiger, aber ab Höhe Fähre Meersburg konnte das letzte Stück über Unteruhldingen bis hin nach Überlingen bei spiegelglattem Wasser zurückgelegt werden. Am Ruderclub Überlingen wurden wir bereits mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen empfangen, sodass wir nach Versorgen der Boote und einer kurzen Abkühlung im Bodensee einen gemeinsamen Kaffeeklatsch abhalten konnten – der krönende Abschluss einer tollen Bodensee-Tour, die wir nächstes Jahr hoffentlich wiederholen können!