Breitensport Berichte

Masters- Mixed- Mannschaft: Bocksbeutel- Regatta 2019 in Würzburg

von Lars Bäcker

Masters- Mixed- Mannschaft des Renn- Achters nahm an der Bocksbeutel- Regatta 2019 in Würzburg teil

Nach den Erfahrungen der Wasserschlacht auf dem Starnberger See während der Roseninsel- Regatta des vergangenen Jahres (2018) war für die Riemenmannschaft des Renn- Achters sehr bald klar, dem Gig- Achterteam die Möglichkeit zur Revanche im Jahr 2019 allein zu überlassen.

Wie bekannt konnte ja eines der beiden angereisten Gig – Teams wegen widriger Wetterbedingungen 2018 nicht mehr starten. Die Riemenruderer wurden nach ihrem erfolgreich beendeten Rennen ihrerseits Zeugen, wie mehrere vollgelaufene Rennachter geborgen und an Land gezogen wurden. Man war also auf der Suche nach einer Herbstregatta auf ruhigerem Gewässer und kam so auf die vom Regattaverein Würzburg e.V. ausgerichtete Bocksbeutel-Regatta.

Die Streckenlänge auf dem Main zwischen der Schleuse Randersacker und der Stadt Würzburg beträgt 4500 m, die Strömung ist eher schwach und das Wasser herrlich glatt. Das Maintal bietet im Herbst eine malerische Kulisse und wenigstens beim Aufrudern zum Start kann man so den einen oder anderen Blick auf die farbigen Weinberge werfen. Die Vorfreude auf die Regatta war groß. Bei der Durchsicht der Meldeergebnisse und der Rennzusammensetzung rutschte den Ruderkameradinnen und - kameraden aber das Herz fast in die Hose. Obwohl die Bocksbeutel- Regatta für alle Bootsklassen offen ist und tatsächlich auch Ruderer aller Alters – und Bootsklassen daran teilnehmen, gab es kein zweites Renn- Achter- Team als Masters Mixed, d.h. vier Damen und vier Herren.

Zwar starteten mehrere Gig- und Renn- Achter, aber nicht als Mixed. So fand man sich im Rennen 19 wieder, dem Rennen um den „Bayern- Express- Pokal“. Zweck dieses Pokals ist die Förderung des Achterruderns in bayrischen Vereinen. Gestiftet wurde dieser Pokal von den Ruderern des sogenannten „Bayern – Express“, der 1981 für die BR Deutschland bei der WM antrat. Durch die Stiftung erhält das Siegerboot zusätzlich zum Pokal 1000 € Siegprämie. Diese Ausschreibung führt dazu, dass recht entschlossene bayrische Mannschaften antreten. Im Rennen 19 befanden also vier Boote: Auf der einen Seite wie das Fähnlein der neun Aufrechten die Überlinger/ -innen – Altersschnitt irgendwas um die nicht mehr ganz jung - und auf der anderen Seite drei Renn- Achter mit jungen Männern: Alter um die 20, gut trainiert, wild entschlossen, es richtig krachen zu lassen.

Zusammenfassung der Lage aus Überlinger Sicht: emotional nicht ganz einfach. Das fand wohl auch der Schiedsrichter im Begleitboot für den „Bayern - Express - Pokal“. Er fragte sehr freundlich an, ob man nicht lieber hinter dem letzten Rennen herjagen wolle, um damit vor dem „Express“ zu starten, aber als Einzelrennen nur gegen die Zeit. Dann hätte man auch länger besseres Wasser. Wie auch immer: Das Angebot wurde dankend angenommen und nach 15.48 min das Ziel erreicht. Die Zeiten der anderen sollen auch nicht verschwiegen werden: 12.58 min; 13.08 min; 13.20 min.

Beim nächsten Rennen verlängert der Steuermann sicher nochmal den Endspurt, damit wir im Ziel auch richtig fertig aus dem Boot fallen können.

Toll war: unser Steuermann, die ruhige und entspannte Atmosphäre auf dem Regattaplatz, dass es nicht regnete, dass uns die „Express- Achter“ nicht überholten, obwohl sie in Sichtweite ruderten, dass wir um unser tolles Boot beneidet wurden, die gemeinsam verbrachte Zeit in Würzburg, die lange Vorbereitung, das gemeinsame Rudern, der Empfang bei der Rückkehr mit Kaffee und Kuchen.

Leider haben wir keinen Bocksbeutel gefüllt mit Frankenwein gewonnen, aber den konnte man auch kaufen – in Gläsern, daraus trinkt es sich ja auch viel besser – und von der alten Brücke über den Main genossen wir die Aussicht auf die Altstadt und die Burg, während etwas entfernt die letzten Boote ihren Zieleinlauf hatten.