Vereinsleben Berichte

Erste Hilfe Grundlehrgang

von Ilse Wagner

Unser Neumitglied Benjamin Würstlein, Lehrer an der Schloss-Schule Salem und DRK-Ausbilder, war auf unsere Bitte hin sofort bereit einen Erste-Hilfe-Grundlehrgang im Clubhaus abzuhalten. Die erforderlichen 16 Unterrichtsstunden verteilten sich auf Freitag und Samstag (27./28. Januar).

Die meisten der 19 Teilnehmer hatten seit ihrer Führerscheinprüfung nie wieder an einem derartigen Kurs teilgenommen. Viele äußerten Bedenken, ob sie bei einem Unfall als Ersthelfer nicht etwas falsch machen könnten. Mit dieser Unsicherheit hat Benjamin gleich aufgeräumt. Falsch machen gibt es nicht – nur Helfen! Erste Hilfe ist das Verhindern einer Verschlechterung des Zustandes des Verletzten. Hilfe rufen – 112 –, auch ohne aktiv Hilfe zu leisten, ist selbst in einer Gefahrensituation noch möglich.

Der Weg zum HELD ist nicht so schwierig wie vermutet. Wichtig ist: Einen klaren Kopf behalten, Ruhe bewahren und das Richtige tun. Dies hat uns Benjamin theoretisch und praktisch, verständlich und unterhaltsam vermittelt.

Nach der Einführung in die Erste-Hilfe-Theorie ging es sofort ans Üben: Einfangen und Ablöschen einer Person mit Kleiderbrand mittels einer Wolldecke (und wir erkannten im Laufe der Übungen, dass dies ein ganz wichtiges Utensil ist!) Für die nächste Übung legten sich einige Teilnehmer als Verletzte auf den Boden, andere waren als Ersthelfer zur Stelle:

Auffinden einer Person, Ansprechen, Kontrolle der Vitalfunktion, Absichern der Unfallstelle,
Notruf mit fünf "W"s:
Wo ist es passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte?
Welche Verletzungen? Warten auf Rückfragen! – aber notfalls auch nur das Warten, der Gesprächspartner wird gezielt fragen!

Es will geübt sein den Verletzten mit einem speziellen Rettungsgriff aus der Gefahrenzone zu bringen, ihn richtig zu lagern und ggf. eine Decke unterzulegen, wie ihn vor Kälte oder Hitze zu schützen. Dabei nie vergessen: Eigenschutz hat Priorität! Die Art bzw. die Position der stabilen Seitenlage hat sich inzwischen geändert und ist jetzt wesentlich leichter durchzuführen. Verbandslehre: Lebensbedrohliche Blutungen durch Druckverbände stillen, Wunden an Gelenken und Händen sowie Kopfverletzungen steril versorgen. Brüche abpolstern und verbinden,
– all das konnten wir mit reichlich Verbandsmaterial üben.

 

Am Samstag ging es trotz Regen für die nächste Übung nach draußen, um verletzte Personen aus einem Fahrzeug zu holen. Mit dem richtigen Rettungsgriff ist eine Bergung auch für Laien gut durchführbar. Leichter ist dies natürlich zu zweit.
Bei Motorradunfällen sagte man früher: Den Helm nicht abnehmen! Heute heißt es: Vorsichtig, mit speziellen Griffen den Helm abnehmen, lebenswichtige Funktionen kontrollieren und Sofortmaßnahmen einleiten. Bei Schlaganfall, Herzinfarkt, Asthmaanfall und Schock kann Soforthilfe Leben retten und Gesundheit erhalten. Hier gilt vor allem schnell Hilfe herbeirufen und für die Sicherung lebenswichtiger Funktionen sorgen!

Die Herz-Lungen-Wiederbelebung konnte jeder Teilnehmer an der Puppe üben. Zehn Minuten Herzdruckmassage und Atemspende, bis das Martinshorn ertönt und professionelle Hilfe kommt, können ganz schön lang sein! Anschließend zeigte uns Benjamin die Handhabung eines Defibrillators (Schockgeber) für die Wiederbelebung. Dieses Gerät funktioniert weitgehend selbsterklärend, Bilder und automatische Anweisungen ermöglichen auch Laien die Anwendung. Im Ernstfall steht uns ein Gerät im Tennisclub zur Verfügung.

Im theoretischen Teil kamen noch Vergiftungen und Verätzungen, Schockvorbeugung und psychische Betreuung zur Sprache.

Dank Benjamin hat der Wechsel von Theorie und Praxis, das Üben und Wiederholen einzelner Maßnahmen jedem Teilnehmer geholfen für den Notfall gerüstet zu sein und Erste Hilfe ohne Bedenken anwenden zu können.

Einen Blick wert: Das SOS-Schild, Position 27, an der Ecke Tennisplatz, Uferweg! Bei einem Notruf unweit dieses Zeichens genügt es, als Ortsangabe diese Positionsnummer zu nennen.