Breitensport Berichte

Idyllischer Untersee

von Ilse Wagner

Schon lange schwebte einigen Vormittagsruderern eine kleine Wanderfahrt auf dem Untersee vor, direkt von Radolfzell aus. Zehn unternehmungslustige Teilnehmer, passendes Wetter und ein Anruf beim Ruderclub Undine in Radolfzell mit der Bitte um zwei Leihboote genügten, um am Montag, 31. August, per Pkw um 7:30 Uhr ruderfertig am Undine-Steg zu stehen.

Mit den beiden gesteuerten Vierern "Reichenau" und "etz Höri" glitten wir zunächst über den stillen Zeller See –, um uns herum teils unberührtes Ufer und ausgedehnte Naturschutzgebiete. Außer Vogelgezwitscher war nur das Eintauchen der Skulls im Wasser zu hören.

Im Westen wird dieser Seeabschnitt von den Hegau-Vulkanen begrenzt, im Osten von der Insel Reichenau und im Norden von der Halbinsel Mettnau. Im Süden breitet sich der Untersee bis zum Rheinsee hin aus. Welch eine Idylle – zumindest an einem frühen Montagmorgen!

Weiter ging es im Untersee, bevor wir bei Horn in den Rheinsee einbogen. Hier änderte sich das Bild, da sich an beiden Ufern schmucke Orte mit Yachthäfen aneinanderreihen. An der deutschen Seite passierten wir Gaienhofen, Hemmenhofen und Schloss Marbach, bis wir bei Kattenhorn zum Schweizer Ufer wechselten Richtung Mammern, wo wir umkehrten, um unser Ziel Steckborn anzusteuern. Nach 20 km tat eine ausgiebige Pause am Ruderclub Steckborn gut. Dieser noch recht junge Verein hat erst vor drei Jahren ein großzügiges Bootshaus gebaut, in dem viele neue Boote liegen. Auf dem kleinen Ufergrundstück des RCS nahmen wir gegen 11 Uhr unser verspätetes "z'Nüni" ein.

Frisch gestärkt ging es am Schweizer Ufer weiter bis Berlingen. Kurz danach querten wir den 4 km breiten Untersee zwischen Reichenau und Halbinsel Höri bis zur Landspitze der Mettnau, wo der Gnadensee beginnt. Hier bekamen wir doch noch die Wellen einiger Motorboote zu spüren. Zum Glück waren es nur noch 2 km bis zum Steg des RC-Undine.

Zum Abschluss dieser stimmungsvollen Tour schwammen wir noch im besonderes warmen Zeller See. Danach lockte der mitgebrachte Birnenkuchen und Kaffee alle an den Tisch, bevor wir mit zwei Pkws zurück nach Überlingen fuhren.

Ein dickes Dankeschön an unsere Ruderfreunde in Radolfzell, die uns diese schönen Ausflug ermöglichten.

Bei dieser Pilotfahrt wird es sicher nicht bleiben, schon jetzt gibt es Interessenten für eine weitere Genussfahrt im Untersee – aber nicht an Wochenenden!