Breitensport Berichte
In vier Tagen um den See
von Sabine Busse
Zum dritten Mal in Folge fand im August eine „Rundum“ statt. Dabei ruderten ÜRC Mitglieder in vier Tagesetappen insgesamt 138 km von Überlingen über Friedrichshafen und Lindau nach Bregenz. Weiter ging es nach Arbon und über den See zurück zum ÜRC.
Vor der Abfahrt muss gepackt werden – und zwar so klein wie möglich. Obwohl alle sich auf das Wesentlichste beschränkt hatten, war am Vorabend bei der letzten Besprechung im Club die Skepsis groß, ob der Platz in den Booten reichen würde. Auf den ersten beiden Etappen war das allerdings noch kein Thema, denn Irmgard und Peter tauschten in Bregenz die Plätze und waren bis dahin der „Gepäckservice“.
Am Samstag, den 24. August ging es um 7.00 Uhr bei leichtem Nebel los. Mit den Booten „Stadt Überlingen“ und „Spetzgart“ starteten wir die erste Etappe mit einem Halt in Hagnau und der üblichen Einkehr beim Hafenbäcker. Horst, Demian und Christoph begleiteten uns bis nach Friedrichhafen, wo endlich die Sonne rauskam, so dass einige erst ein Eis essen gingen, bevor es mit dem Bus noch einmal zurück nach Überlingen ging.
Am Sonntag fanden sich alle wieder um 6.30 Uhr am Überlinger Bahnhof zur Fahrt nach Friedrichshafen ein. Dort herrschte dichter Nebel und wir mussten den Start der zweiten Etappe um zwei Stunden verschieben. Die Wartezeit haben wir gut für ein zweites Frühstück an der Friedrichshafener Promenade genutzt.
Gegen 10.00 Uhr ging es endlich los zum österreichischen Abschnitt des Bodensees mit einer kurzen Erholungspause in Langenargen und hohen Wellen vor Lindau. Gegen 14.00 Uhr trafen wir schließlich in Bregenz bei bestem Badewetter ein. Hier verabschiedeten wir uns von einigen Mitruderern und begrüßten die neuen. Irmgard kam nicht nur mit unserem Gepäck, sondern auch reichlich Proviant für das gemeinsame Frühstück am nächsten Morgen dazu. Nachdem wir unser Nachtlager im Kraftraum des Bregenzer Ruderclubs aufgeschlagen hatten, begann der gemütliche Teil mit einem Stadtbummel durch Bregenz und einem gemeinsamen Abendessen im „Wirtshaus am See“. Hier stießen die letzten Ruderinnen zu unserer Gruppe – mit im Gepäck eine Flasche Rotwein für den Ausklang des zweiten Abends.
Wechsel nach der halben Strecke
Wer nicht auf dem Boden auf einer Isomatte schlafen wollte, tat gut daran, nach der Ankunft in Bregenz die Rückfahrt über Land anzutreten. Denn von nun an hieß es, im Massenlager in den Krafträumen und Aufenthaltsräumen der Ruderclubs in Bregenz/Hardt und in Arbon auf dem Boden zu schlafen. Aber ganz so schlimm war es nicht, denn in Arbon genossen fünf von unserer zweiten Truppe die Nacht auf dem Steg unter einem traumhaften Sternenzelt und bei leisem Geplätscher der Bodenseewellen und ohne Mücken!
Abgesehen von den Übernachtungsverhältnissen waren die Ruderevents der zweiten Etappe wieder einmal unvergesslich. Nachdem wir die Rheinmündung, üblicherweise sehr wellig, dafür aber in wunderbarem Farbenspiel, durchquert hatten, fuhren wir geradewegs Richtung Altrhein. Bei unserem Abstecher dort hinein wunderten wir uns ob des Straßenlärms in diesem Idyll.
In Arbon wurden wir herzlich empfangen und eingewiesen. Zum Empfangskomitee gesellte sich neben Rico Lang auch Ulrike, die per Rad in die Schweiz kam und uns am Steg überraschte. Der Herd blieb dieses Mal kalt, denn wir zogen es vor, im Strandrestaurant zu essen.
Die Heimfahrt über Kreuzlingen, den Konstanzer Trichter und Uhldingen zog sich etwas, aber wir kamen alle glücklich und wohlbehalten im ÜRC an. Dort wurden wir königlich mit Kaffee und Kuchen empfangen.
Bericht von Alexa Swoboda und Gabriele Heidenreich