Zur 25. traditionellen Gemeinschaftsfahrt der Überlinger und Hildesheimer Ruderfreunde reisten am Mittwochnachmittag drei Frauen und fünf Männer an den badischen Teil des Bodensees. Ein Schweizer Ruderpaar aus Arbon kam ebenfalls dazu. Zum Empfang der zehn Gäste schien die Sonne noch sehr verlockend, und der See war wie glatt gezogen.

Da die Wettervorhersage für das lange Wochenende nicht allzu gut war, ließen sich die Gäste nicht lange bitten, gleich ins Boot zu steigen und eine kurze Ausfahrt zu unternehmen.

Zum anschließenden Sektempfang mit pikanten Brotaufstrichen im Clubgarten kamen auch viele Überlinger dazu, die schon öfters mit den Hildesheimern kreuz und quer auf deutschen Rudergewässern unterwegs waren. Danach hielt Steffi Krefeldt im Clubraum eine leckere Maultaschensuppe mit Gemüse für 25 hungrige Gäste bereit.

An Himmelfahrt wollten wir eine zweitägige Rudertour nach Radolfzell starten, doch die schlechte Wettervorhersage durchkreuzte unseren Plan. Somit unternahmen wir eine 32-km-Tagesfahrt rund um den Überlinger See. Mit vier gesteuerten Vierern und Fritz Krefeldt als Fahrtenleiter ruderten wir bei glattem Wasser und mäßiger Sonne zunächst über den See zum Teufelstisch. Diese Felsnase sowie die steile Abbruchkante entlang des Ufers bis zur Marienschlucht waren gut zu sehen. In Bodman legten wir an einem renaturierten Uferstück zum zweiten Frühstück an. Danach fuhren wir die Bucht am See-Ende nach Ludwigshafen aus und ruderten über Sipplingen zurück nach Überlingen. Bevor wir an den Rudersteg zurückkehrten, hielten wir gerne an unserer schönen Promenade, damit unsere Gäste einen guten Eindruck von der Pracht der einstigen Freien Reichsstadt bekamen,

Zum Abendessen trafen sich dann wieder alle im originellen "Steinhauskeller" in der Überlinger Altstadt.

Am Freitagmorgen war es wegen der heftigen Regenschauer zunächst nichts mit Rudern. Somit kamen alle in den Genuss einer besonderen Stadtführung mit "Fritze": Überlinger Altstadtgässle mit schönen Aussichtspunkten, Patrizierhäuser, alte Gasthöfe und Stadtgräben, Münster und Franziskanerkirche, gespickt mit Anekdoten, was uns über den verlorenen Rudertag hinweg tröstete. Die Führung endete mit einem Schnäpschen zum Aufwärmen im sog. Dorf. Einige der Gruppe kehrten noch auf einen Imbiss in der "Greth" oder im "Fischhaus Löwenzunft" ein.

Nach der anschließenden Kaffee- und Bierrunde im Clubhaus ließ der Regen endlich nach, und zwei Boote mit unermüdlichen Ruderern konnten doch noch aufs Wasser, um bei zunehmenden Wellen und kurzen Schauern zumindest bis nach Uhldingen zu kommen – mehr oder weniger nass.

Danach war es schon wieder Zeit zum Abendessen, diesmal im schicken "Restaurant am Osthafen" mit Seeblick.

Als wir am Samstagmorgen entlang der Uhldinger Pfahlbauten nach Meersburg ruderten, hatte es endlich aufgehört zu regnen, und das Schweizer Alpenpanorama lag vor uns. Mit der prächtigen Meersburger Altstadt vor Augen fuhren wir rund 5 km über den See ein Stück in den Konstanzer Trichter hinein. Unweit vom Strandbad-Hörnle legten wir an und kehrten im "Café Hörnle" ein. Auf dem Rückweg stoppten wir an der Blumeninsel Mainau und bestaunten das Blütenmeer. Dann ruderten wir weiter nach Dingelsdorf, wo von Westen her eine bedrohlich dunkle Wolken- und Regenwand schnell aufzog. Nach der Seeüberquerung waren wir zumindest am sicheren Ufer und schafften es gerade noch an unseren Steg, als heftige Sturmböen und Wellen das Rudern und Anlegen erschwerten. Wenigstens hatten wir an diesem Tag 34 km geschafft und waren rechtzeitig vor dem nächsten Regenguss wieder im Clubhaus.

Zum Abschiedsessen am Samstagabend trafen sich Ruderer und Nichtruderer im bekannten Restaurant "Ochsen". Nach dem Essen erzählten Manfred Braun vom ÜRC, Wolf-Henning Voß und Rolf Richers vom HRC von den Anfängen der gemeinsamen Ruderfahrten der Überlinger und Hildesheimer Ende der 80er Jahre.

Am Sonntagmorgen reiste die Hildesheimer Gruppe wieder ab – hoffentlich mit schönen Erinnerungen an die Überlinger Ruderfreunde und den schönen, allerdings launischen Bodensee.

Auch künftig soll es weitergehen mit den gemeinsamen Wanderruderfahrten. Nächstes Jahr sind die Hildesheimer wieder dran – vielleicht mit einer Wesertour.