Breitensport Berichte
Obersee mit mediterranem Feeling
von Ilse Wagner
Einige Langstreckenruderer reizte es noch vor Ende der Schulferien und Urlaubszeit, eine zweitägige Rudertour zu unternehmen. Da die Gemeinschaftsfahrt mit den Häflern im Juni von Friedrichshafen nach Lindau wegen Wind und Regen ausfiel, wollten wir diesmal zumindest von Überlingen nach Friedrichshafen hin- und zurückrudern.
Für Mittwoch und Donnerstag, 26. und 27. August, meldeten sich spontan 13 Teilnehmer für die 30 km je Teilstrecke. Mit den zwei gesteuerten Vierern "Wellenreiter" und "Stadt Überlingen" sowie dem Dreier "Baden" machten wir uns am Mittwoch kurz vor 8 Uhr auf den Weg nach Friedrichshafen.
Die Bedingungen hätten nicht besser sein können: glattes Wasser, strahlend blauer Himmel mit weißen Wölkchen und angenehm sommerliche Temperaturen. Wir kamen gut voran, passierten den Fährhafen in Meersburg sowie einige Schiffsanlegestellen, ohne jemals anzuhalten. Nach 20 km legten wir am Strandbad Immenstaad an und gönnten uns eine Kaffeepause an der Piratenbar. Während wir am Strand saßen und die Weite des Obersees vor Augen hatten, kam bei einigen das Gefühl auf irgendwo am Mittelmeer zu sitzen. Nur die Silhouette der Berge auf der Schweizer Seite passte nicht ganz dazu.
Von Immenstaad nach Friedrichshafen gibt es außer Industrieanlagen in Ufernähe nichts Besonderes zu sehen. Als wir die Schlosskirche passierten, schlug es 12 Uhr. Jetzt waren es nur noch 2 km bis zum Rudersteg des RV-Friedrichshafen. Dort lagerten wir die Boote auf der Wiese, duschten und fuhren – bis auf zwei Teilnehmerinnen, die noch in Friedrichshafen bummelten – mit dem Bus zurück nach Überlingen.
Am Donnerstagmorgen ging es mit einer etwas veränderten Mannschaft per Bus nach Friedrichshafen. Auf der B-31 erwartete uns schon um 7 Uhr in Hagnau Stau! Als wir in Friedrichshafen endlich ablegten, war bereits 8:30 Uhr. Abgesehen von den üblichen Thermikwellen am Morgen hatten wir gutes Ruderwasser. Diesmal legten wir an unserem Stammplatz in Hagnau an zur Cappuccino-Pause an der Promenade. Auf dem weiteren Weg nach Überlingen begegneten uns einige Kursschiffe, auch unser Lieblingsschiff "Föhn" schickte uns einen Wellengruß!
Die Sonne knallte vom wolkenlosen Himmel, als wir um 13 Uhr am heimatlichen Steg anlegten. Da war es Zeit uns im See zu entspannen – natürlich, erst als Boote und Skulls geputzt in der Halle lagen.
Was bleibt ist die Erinnerung an das mediterrane Feeling am und auf dem Obersee.