Selbst eine Kuhherde staunte, als sie unseren „Bullenvierer“, besetzt mit Manfred Braun, Peter Abendroth, Wolfgang Neitzel, Thomas Fischer-Gissot und Markus Bittmann, in der größten Mittagshitze donauabwärts mit Tagesziel Belgrad vorbeirudern sah. Am Ende der Etappe haben wir uns in der Rushhour der Großstadt noch verfahren. Schuld daran war die neue, mittlerweile sechste Brücke, die Belgrad mit dem neuen Stadtgebiet verbindet und deren Fundament die Einfahrt in den Seitenarm verdeckt.

Schon 2005 hatten wir hier an einem der renommierten Ruderclubs eine Wanderfahrt beendet. Auch die aktuelle Auflage unserer diesjährigen Fahrt geht auf eine Idee unseres Donau-Spezialisten Manni Braun zurück: Start in Novisad und über Belgrad weiter bis Smederovo, in drei Rudertagen über 190 km mit Abstechern flussaufwärts in die Theiß und in die Save. Heiß war es vor allem und bei Hitze dehnen sich auch die gefühlten Kilometer aus.

Wenn nicht ab und zu eine Einkehrmöglichkeit vorbeigeschwommen wäre, hätten wir den Flüssigkeitsverlust – im Zweidrittelmix von Voda und Pivo – nur schwer verkraftet.

Abgesehen von dem weitläufigen Uferbereich der Metropole waren wir auf dem Fluss weitgehend allein. Kaum Flusskreuzfahrer, ab und zu ein Schleppverband, wie etwa die „Dillingen“, die heimatliche Gefühle weckte.

Wanderrudern ist auf diesem Teil der Donau eine absolute Ausnahme, die Vereine betreiben ausschließlich einen – übrigens international erfolgreichen – Rennsport. Mit dem Ruderclub „Danubius 1885“ Novisad ist der ÜRC und die gesamte IRB seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden.

Deshalb wurde uns bereitwillig ein schöner Stämpfli-Doppelvierer zur Verfügung gestellt. Und mehr: Die Betreuung, Logistik und Gastfreundschaft vor Ort war schlicht überwältigend. Der Präsident Zeljko Pantovic begrüßte uns mit einem ausgiebigen Mittagessen. Srdja Bojkic kümmerte sich nicht nur um die Transfers, sondern zeigte uns auch seine faszinierende Heimatstadt Novisad. Ein herzliches Dankeschön an unsere Freunde in Serbien!