Vereinsleben Berichte
Herbstwanderung am 24. Oktober
von Ilse Wagner
Trotz dicker, grauer Wolken gelang es Klaus Maier, zwanzig ÜRC-ler und Freunde ins Hinterland zu locken. Treffpunkt war Herdwangen auf dem Höhenzug des oberen Linzgaus mit 600 bis 700 m. Als wir uns an der Dorfkirche trafen, war es spürbar kälter und windiger als am See. Zum Glück regnete es nicht.
Damit die Kultur nicht zu kurz kommt, begann Klaus mit der Geschichte von Herdwangen, einst Lehen der Klöster Petershausen in Konstanz und St. Johann im Thurgau sowie der Reichsstadt Überlingen. Im Zuge der Gemeindereform von 1975 kam Herdwangen von Überlingen nach Sigmaringen. Sehenswert ist das historische Rathaus von Herdwangen-Schönach, das ehemalige Rentamt des Klosters Petershausen. Die bemalte Fassade von 1965 erinnert an den Bauernkrieg von 1525.
In der Kirche St. Petrus und Paulus staunten wir! Der klassizistische Hochaltar und die beiden Rokoko-Seitenaltäre stammen von bedeutenden Stuckateuren und Bildhauern der Feuchtmayer-Werkstatt in Mimmenhausen. Diese harmonische Altargruppe kam im Zuge der Säkularisation aus der abgerissenen Leonhardskirche in Salem nach Herdwangen.
Unsere Wanderroute führte uns weiter zur Lourdesgrotte, die 1889 als Zeichen der Volksfrömmigkeit errichtet wurde. Sie ist ausgestattet mit einer Statue der Muttergottes und von Bernadette sowie einem sog. Dankaltar für Genesung. Weiter ging es nach Heidbühl und zum Segaderhof mit einem Superblick auf die weitläufige Landschaft. Durch Wald und Flur wanderten wir nach Wälde, Oberhaus und Waldsteig, wo die Sicht auf die Hegauer Vulkane trotz des bedeckten Himmels sehr gut war. Vorbei am Spießhof, Gestüt und Reitschule, führte der Rundweg über Hinterhaus und Schmalzbühl zurück nach Herdwangen.
Nach zweieinhalb Stunden in der Kälte freuten sich alle auf die geheizte Stube im Gasthaus "Löwen", wo es trotz der frühen Stunde neben Vesperplatten auch warme Gerichte gab.