Vereinsleben Berichte

Restaurieren – Ruderhock am 2. März

von Ilse Wagner

Am letzten Ruderhock der Wintersaison gab uns Markus Heberle einen Einblick in die Welt des Restaurierens. Anhand von Bildern sakraler Kunstwerke aus Kirchen, Klöstern und Museen der Umgebung nahm er uns mit auf eine interessante Reise durch kunsthistorische Epochen.

Seit 30 Jahren ist Markus Heberle selbstständiger Restaurator. Er und seine Frau Dr. Barbara Lorenzer, Diplomrestaurateurin, leben und arbeiten seit 1999 in Überlingen und sind weit über den Bodenseeraum hinaus bekannt. Markus hat sich mehr auf Skulpturen aus Holz und Gips spezialisiert, Barbara auf Gemälde. Oft arbeiten sie gemeinsam an Projekten vor Ort oder in ihrem Atelier.

Salem Äbte: 2.Fertigzustand

Restauratoren beschäftigen sich überwiegend mit der Erhaltung und Wiederherstellung von Kunstgegenständen, wozu auch wissenschaftliches Arbeiten und Computeranalysen gehören. Neben Kunstgeschichte, Materialkunde und Spezialtechniken braucht es besonderes Fingerspitzengefühl und enorm viel Geduld. Das Ergebnis einer Tagesarbeit ist manches Mal nur so groß wie eine Briefmarke!

Die Arbeit eines Restaurators ist mit der eines Schönheitschirurgen zu vergleichen, ebenso das Werkzeug wie Skalpell und Tupfer. In mühsamer Kleinarbeit werden Objekte und Bilder konserviert, gefestigt und gereinigt, ohne jedoch alle Spuren der Zeit zu beseitigen. Dadurch erscheint so manche Madonna verjüngt. Ergänzungen an Skulpturen wie fehlende Finger und Zehen oder auch mal ein Engelsflügel sind durchaus möglich.

Beim Restaurieren müssen alle Eingriffe wieder rückgängig gemacht werden können, ohne das Original zu beeinträchtigen, bzw. muss jeder Vorgang genauestens dokumentiert werden. Bei umfangreichen Schäden an Skulpturen, Altären und Gemälden kommen durchaus auch moderne Werkstoffe zum Einsatz. Eine gelungene Restaurierung ist die, die man auf den ersten Blick gar nicht wahrnimmt. Auftraggeber sind in der Regel das Denkmalamt, Kirchen oder Gemeinden.

 

Anhand von Vorher- und Nachher-Bildern bekamen wir einen Einblick in die einzelnen Arbeitsgänge des Restaurierens und konnten alles im Detail betrachten. Zum Anfassen gab es kleine Bruchstücke und dazu etwas Blattgold.

Fürs leibliche Wohl der 33 Besucher sorgten unsere Neumitglieder Christine und Matthias Klughardt: Es gab würzige Kartoffel-Gemüsesuppe mit Würstcheneinlage.