Vereinsleben Berichte
Ruderhock: Rudertechnik - Dr. Wolfgang Fritsch
von Gabriele Heidenreich
Der Ruderhock am 26. Oktober hatte wieder einmal einen interessanten Programmpunkt zu bieten: Eingeladen war Dr. Wolfgang Fritsch, ein Hochkaräter in der Trainerlandschaft, zu einem Vortrag über Rudertechnik, das Mastersrudern, die Vorbereitung auf Regatten in der Winterzeit und vor allem über die Freude am Rudern.
Viele interessierte Zuhörer waren gekommen und lauschten seinen Ausführungen.
Fritsch war 40 Jahre Dozent für Sportwissenschaft an den Universitäten Tübingen und Konstanz. Als erfolgreicher Ruderer konnte er zahlreiche deutsche und internationale Meistertitel erringen. Als Trainer erlangte er mit seinen Athleten zwischen 1989 und 1993 auf Ruderweltmeisterschaften 7 Gold-, 5 Silber- und 3 Bronzemedaillen. Fritsch ist in seiner Lehrarbeit speziell in der Aus- und Fortbildung von Trainern und Trainerinnen im Dt. Ruderverband und seit 2007 im Landesruderverband Baden-Württemberg engagiert. Er verfasste zahlreiche Fachliteratur zur Ruderausbildung und zum Rudertraining sowie zur Entwicklung des Rudersports.
So ging es in seinem Vortrag denn auch über Technik und Training beim Mastersrudern. Zu Beginn stellte Fritsch die Frage: Was ist Masterrudern? Mastersruderer sind all diejenigen,
die regelmäßig (3-4 mal pro Woche im Sommer und 2-3 mal pro Woche im Winter), systematisch und ambitioniert rudern und auch auf Regatten rudern
die ihre Rudertechnik verbessern wollen, auch unter ästhetischen Gesichtspunkten (vor allem Frauen!!!) und
die durch gemeinsames Rudern ihre sozialen Kontakte verbessern wollen.
Übrigens ist Rudern ideal zum Älterwerden, vor allem um auch soziale Kontakte beim Mannschaftsrudern zu pflegen und vielleicht als Ausbilder oder Trainer oder sonst irgendwie aktiv am Vereinsleben teilzunehmen!!!!
Fritsch erteilte dem alten Trainerbild eine Absage. Auf seine Frage „Wie lernen wir rudern?“ antwortete er selbst: Traineranweisungen und Bilder oder Filme vom Rudern können nur unterstützen. Das eigentliche Lernen geschieht über Selbstorganisation, was so viel heißt, dass der Ruderer seine Bewegungsmuster selbst organisiert und erspürt und Rudern durch Rudern lernt.
Neben den technischen Hinweisen wie Rücklagewinkel, Schlaglänge, Handhöhe, Schlagfrequenz, Verhältnis Vorrollen und Durchzug etc. spielen laut Fritsch für das Erlernen einer guten Technik vor allem das Gefühl und die Selbstwahrnehmung eine Rolle. Körpersprache, Rhythmus, Gleichgewicht und Zusammenarbeit sind für das Durchlaufenlassen eines Bootes mindestens genauso wichtig wie die technischen Hinweise.
Was noch interessant war: Fritsch riet dazu zum Rudertraining unbedingt ein Ergänzungstraining zu setzen wie z.B. Tanzen, Schwimmen, Wandern, Langlauf oder Gymnastik – wohl dem, der zu alledem Zeit hat!!!
Frisch beendete seinen Vortrag mit dem Credo: Im Rudern wird man nur besser durch Rudern – natürlich mit flankierenden Maßnahmen, sprich Ergänzungstraining.
Herzlichen Dank!!!!! Dank auch an das Bewirtungsteam für die Leckereien an diesem Abend.